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Mieten oder kaufen?

Die Entscheidung ist oft Typsache

Ist es sinnvoller, in eine eigene Immobilie zu investieren oder eine Wohnung zu mieten? Die Antwort auf die Frage „mieten oder kaufen?“ hängt nicht nur von Ihren finanziellen Rücklagen ab, sondern auch von Ihrer persönlichen Einstellung und Lebensplanung.

Die Mietpreise steigen immer weiter und Wohnungen in guter Lage sind Mangelware – so sieht die Situation mittlerweile in fast allen größeren Städten Österreichs aus. Bei Mietern drängt sich deshalb oft die Frage auf, ob es nicht besser wäre, in eine eigene Immobilie zu investieren. Allerdings sollte eine Investition dieser Art gut überlegt sein, denn obwohl viele Menschen davon träumen, ist Wohneigentum nicht für jeden das richtige. Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie einige Faktoren bedenken.

Mieten oder Kaufen, was ist besser? Die Vor- und Nachteile

Keine lästige Wohnungssuche mehr, in den eigenen vier Wänden leben und im Alter keine Miete zahlen müssen – für viele ist das Eigenheim ein Traum, den sie sich früher oder später erfüllen wollen. Doch bringt die Eigentumswohnung oder das eigene Haus nicht nur Vorteile mit sich. Je nachdem, wie Sie sich Ihre Zukunft vorstellen oder wie Sie finanziell aufgestellt sind, kann es für Sie durchaus sinnvoll sein, dem Eigenheim ein Mietverhältnis vorzuziehen.

Mieten:
  • keine Investitions- und geringere Nebenkosten Bei einer Mietwohnung haben Sie keine Investitions- und zusätzlich meist geringere Nebenkosten.
  • größere Flexibilität Wenn Sie mieten, sind Sie zum Beispiel bei einem Job- oder Wohnortswechsel flexibler.
  • UnabhängigkeitGerade, wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie vielleicht noch einmal umziehen werden, bietet eine Mietwohnung eine größere Unabhängigkeit.
  • geringere VerantwortungFür anfallende Reparaturen oder die Instandhaltung der Außenanlagen ist der Vermieter zuständig. Als Mieter brauchen Sie sich um diese Dinge in der Regel nicht zu kümmern.
  • steigende Mietpreise Gerade in den Ballungszentren steigen die Mietpreise stetig. Als Mieter müssen Sie also künftig finanziell mit monatlicher Mehrbelastung rechnen.
  • oft weniger Platz Eine Mietwohnung ist oft kleiner als ein Haus und verfügt meist über keinen Garten.
  • mühsame Wohnungssuche Die Wohnungssuche gestaltet sich vor allem in Ballungszentren schwierig.
  • kein Eigentum Eine Mietwohnung gehört Ihnen nicht; Sie können entsprechend weniger frei darüber verfügen als über Wohneigentum.
  • Abhängigkeit vom Vermieter Bei der Gestaltung Ihrer Wohnung können Sie oft nicht selbst entscheiden. Auch, wenn es um Reparaturen geht, sind Sie von Ihrem Vermieters abhängig.
  • kein mietfreies Wohnen im Alter Anders als bei einer Immobilie, die Sie künftig Ihr Eigentum nennen können, müssen Sie auch im Alter Ihre monatliche Miete überweisen.
Kaufen:
  • finanzielle Planbarkeit und Sicherheit Sie kennen Ihre monatliche Rate und wissen, wann Sie Ihre Immobilie abbezahlt haben – das schafft Sicherheit.
  • Wohneigentum als Altersvorsorge Die Investition in eine Immobilie kann eine sinnvolle Alternative zur klassischen Altersvorsorge sein.
  • architektonische und gestalterische Freiheit Wenn Sie Ihr neues Haus selbst bauen, können Sie völlig frei entscheiden, wie Ihr künftiges Heim aussehen soll.
  • oft mehr Platz und Garten für Familie Vor allem als Hausbesitzer profitieren Sie oft von einem größeren Garten und mehr Platz für Ihre Familie.
  • günstige Kredite Bei einem Immobilienkauf profitieren Sie von der aktuellen Niedrigzinsphase.
  • hohe Investitionskosten Kaufen oder bauen Sie sich eine Immobilie, benötigen Sie eine größere Summe an Eigenkapital und eventuell eine teure Anschlussfinanzierung.
  • langfristige Vermögensbindung Mussten Sie Ihren Immobilienkauf mit einem Kredit finanzieren, ist Ihr Geld meist über mehrere Jahre hinweg an die Tilgung dieses Kredits gebunden.
  • höhere Nebenkosten Als Immobilienbesitzer müssen Sie Rücklagen für Renovierungen, Reparaturkosten oder Hausgeld bilden.
  • OrtsgebundenheitHaben Sie in eine Immobilie investiert, sind Sie stärker an einen Ort gebunden.
  • VermieteraufgabenWenn Sie sich eine Immobilie als reine Wertanlage kaufen, müssen Sie den Pflichten eines Vermieters nachkommen.

Wann Sie mieten sollten

Eine Wohnung kaufen oder mieten? – Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem Mietverhältnis zu leben, liegen Sie voll im Trend: In Österreich sinkt die Quote der Eigenheim-Besitzer seit einigen Jahren kontinuierlich, die Zahl der Mieter dagegen steigt. Als Mieter bleiben Sie vor allem flexibel und unabhängig. Sie sind im Gegensatz zu einem Eigenheimbesitzer weniger stark an einen Ort gebunden und können Jobwechsel und die oft damit verbundenen Umsiedlungen einfacher bewerkstelligen. Außerdem haben Sie bei einer Mietwohnung weniger Verantwortung als bei einem Eigenheim, denn um Dinge wie Instandhaltung, Renovierung oder Reparaturen kümmert sich der Vermieter.

Auch finanziell bleiben Sie flexibler. Sie müssen zwar monatlich Ihre Miete bezahlen, doch ist Ihr Vermögen nicht langfristig an die Tilgung eines Hypothekarkredits gebunden. Außerdem fallen Kosten wie die Rechnung für den Notar und den Grundbucheintrag bei einem Mietverhältnis weg. Haben Sie also keine Lust auf die große organisatorische und finanzielle Verantwortung eines Eigenheimbesitzers, sollten Sie lieber nicht kaufen. Auch, wenn Sie planen, demnächst umzuziehen oder einfach noch nicht genau wissen, wo und wie Sie in Zukunft leben wollen, ist eine Wohnung zur Miete die bessere Wahl.

Wann Sie ein Haus bauen oder kaufen sollten

Viele Österreicher hätten gerne ein Eigenheim, um nicht mehr so oft umziehen zu müssen – das geht aus einer aktuellen Umfrage der Firma wohnnet Medien zum Thema „Gründe für einen Immobilienkauf“ hervor. Wünschen auch Sie sich ein Leben an einem festen Ort, zum Beispiel, weil Sie in Ihrem Traumjob angekommen sind, lohnt es sich, über den Kauf einer Wohnimmobilie nachzudenken. Ein Eigenheim bietet Planungssicherheit und kann gerade in Zeiten, in denen klassische Sparanlagen wie Sparbuch oder Tagesgeld kaum Rendite erzielen, eine solide Altersvorsorge sein. Speziell beim Bau eines eigenen Hauses haben Sie zudem die Möglichkeit, Ihr Eigenheim nach Ihren Wünschen zu gestalten. Allerdings sollte Ihnen bewusst sein, dass das mit einer größeren organisatorischen Verantwortung als bei einer Mietwohnung einhergeht: Sie entscheiden nicht nur, wie Ihr Haus aussehen soll, sondern sind auch selbst für die Instandhaltung der Immobilie verantwortlich.

Bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf einer Immobilie ist nicht nur der persönliche, sondern immer auch der finanzielle Aspekt zu berücksichtigen. Immerhin zahlen Sie auch bei den derzeit historisch niedrigen Bauzinsen durchschnittlich 20 bis 30 Jahre lang Ihre Kreditschulden ab, wenn Sie das Geld für die Immobilie nicht vollständig selbst aufbringen können. Wichtig ist also, dass Sie genau kalkulieren und ausreichend Eigenkapital investieren können, damit Sie nicht irgendwann vor einem Schuldenberg stehen. Denn meistens gilt: Je weniger Eigenkapital, desto höher die Kreditzinsen und desto größer die Restschuld. Wenn Sie über die nötigen finanziellen Mittel verfügen und überdies keine Scheu vor der organisatorischen und finanziellen Verantwortung haben, die auf Sie als Immobilienbesitzer wartet, dann ist der Kauf oder Bau einer Immobilie genau das richtige für Sie.

Monatliche Miete, Kreditrate und die Nebenkosten

Egal, ob Sie zur Miete wohnen oder sich ein Eigenheim finanzieren – mit monatlichen Fixkosten müssen Sie in beiden Fällen rechnen. Bei einer vergleichenden Kostenaufstellung sollten Sie darauf achten, die monatliche Miete nicht nur der Kreditrate gegenüberzustellen. Wichtig ist, dass Sie auch die Kosten einkalkulieren, die rund um Instandhaltung, Renovierung oder Reparatur anfallen. Leben Sie in einem Mietverhältnis, werden diese Nebenkosten üblicherweise vom Vermieter auf den Mieter umgelegt und einfach mit der monatlichen Miete abgerechnet. Als Wohnungs- oder Hauseigentümer sind Sie dagegen selbst für diese Dinge verantwortlich. Legen Sie deshalb am besten monatlich eine nicht zu knapp kalkulierte Summe beiseite, um bei einer unerwarteten größeren Reparatur nicht in Zahlungsnot zu geraten.

Hintergrund: Speziell bei Eigentumswohnungen wird üblicherweise ein Hausgeld fällig, das an den Hausverwalter gezahlt werden muss. In der Regel dient es unter anderem der Deckung von Verwaltungs-, Reinigungs-, und Instandhaltungskosten.

Mieten oder kaufen: Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab

Oft heißt es, dass im Vermögensvergleich Käufer langfristig vor Mietern liegen. Allerdings hängt die Frage, ob kaufen oder mieten günstiger ist, von vielen Faktoren ab, die nur schwer vorherzusagen sind. Niemand weiß beispielsweise genau, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird, oder ob Hypothekarkredite auch in zehn Jahren noch zu so günstigen Konditionen abgeschlossen werden können, wie das gerade der Fall ist.

Es ist also sinnvoll, wenn Sie Ihre Entscheidung für oder gegen Wohneigentum am besten nicht ausschließlich vom finanziellen Standpunkt aus betrachten. Überlegen Sie darüber hinaus, ob das Eigenheim Ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht und zu Ihrer Lebensplanung passt. Letztlich ist die Frage, ob Sie lieber Miete zahlen oder in Wohneigentum investieren, immer Typsache.