Kosten beim Hausbau

Mit diesen Ausgaben müssen Bauherren rechnen

Wer selbst baut, kann das Eigenheim ganz nach den eigenen Wünschen gestalten. Doch ein Hausbau kostet – wie viel genau, das ist im Vorhinein meist schwieriger abzuschätzen als beim Kauf einer Bestandsimmobilie. Wir verraten, mit welchen Kosten Sie auf jeden Fall rechnen müssen.

Wie viel kostet es, ein Haus zu bauen? Diese Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Durchschnittswerte sagen praktisch gesehen nicht viel aus. Zu viele individuelle Faktoren spielen in die Berechnung mit ein. Und so sind die Kosten je nach Bauprojekt vollkommen unterschiedlich: Vom reduzierten Bungalow im ländlichen Gebiet bis zur hochwertig ausgestatteten Stadtvilla sind die verschiedensten Preisklassen möglich.

Auf Bauherren kommen viele verschiedene Kostenpunkte zu

Ein Pauschalwert lässt sich also nicht nennen. Wenn Sie einen Hausbau planen, gibt es trotzdem einige Richtwerte, die Sie im Kopf behalten sollten. Denn ein Neubau bedeutet nicht nur Kosten für den Bau selbst. Diese machen mit durchschnittlich sechzig Prozent der Gesamtkosten zwar den Löwenanteil aus, doch auf die Bauherren kommen viele weitere Kostenpunkte zu.

Checkliste: Kosten beim Hausbau

Um einschätzen zu können, wie hoch der Gesamtpreis Ihres Eigenheims ungefähr liegen wird, können Sie sich an dieser Checkliste orientieren:

Baukosten: Die Kosten für den eigentlichen Bau des Hauses machen mit durchschnittlich sechzig Prozent des Gesamtbetrags den größten Anteil aus

Grundstückskosten: Je nach Region variieren die Preise für Baugrund stark

Baustellenkosten: Das Einrichten der Baustelle vor Baubeginn verursacht bis zu zwei Prozent der Gesamtkosten

Nebenkosten: Ca. fünfzehn Prozent der Gesamtkosten fallen für diverse Nebenkosten an, etwa für die Baugenehmigung, die Notargebühren und Steuern

Finanzierungskosten: In den meisten Fällen muss für das Bauvorhaben ein Kredit aufgenommen werden, welcher mit Zinsen und diversen Gebühren verbunden ist

Versicherungskosten: Das Abschließen einiger wichtiger Versicherungen ist bei jedem Bauvorhaben ratsam – auch wenn zusätzliche Kosten anfallen

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Hausbaukosten: Rohbau und Innenausbau machen den größten Posten aus

Der eigentliche Bau des Hauses macht den größten Teil der Gesamtkosten aus, auch wenn das natürlich stark von den verwendeten Materialien, der Ausstattung und der Größe des Hauses abhängt. Auch welchen Haustyp Sie wählen, macht einen gewaltigen Unterschied: Fertighäuser etwa sind günstiger als Massivhäuser.

Der Rohbau und der Innenausbau machen dabei kostenmäßig den Löwenanteil aus. Schließlich gibt es hier ja auch viel zu tun: Der Rohbau beginnt bei jedem Haus mit dem Fundament. Darauf stapeln sich – Stockwerk für Stockwerk – Wände und Zwischendecken. Dazwischen müssen Treppen eingebaut werden. Oben drauf kommt das Dach. Und wer einen Keller möchte, legt das Fundament noch ein bisschen tiefer ins Erdreich. Dabei gilt es aber zu bedenken: Ein Keller bietet zwar viel Platz für den Billardtisch oder die Skiausrüstung, er kostet aber auch. Wer darauf verzichtet, kann leicht mehrere zehntausend Euro einsparen.

Tipp: Sie sind sich nicht sicher, ob Sie überhaupt bauen bzw. kaufen wollen? Oder nicht vielleicht doch weiterhin zur Miete wohnen möchten? Unser Ratgeber Mieten oder kaufen? hilft Ihnen auf die Sprünge.

Innen müssen Böden verlegt und Wände gestrichen, Türen, Fenster und auch Sanitäranlagen eingebaut werden. Welche Ausgaben Sie einplanen müssen, hängt auch hier wieder stark davon ab, welche Ausstattung Sie wählen: Zwischen Echtholzparkett und Laminat zum Beispiel liegt ein preislicher Unterschied. Wenn Sie handwerklich begabt sind und gerade beim Innenausbau einige Arbeiten selbst übernehmen, können Sie außerdem oft einiges an Handwerkerausgaben sparen.

Das fertige Haus muss natürlich auch an die verschiedenen Versorgungssysteme angeschlossen werden: an das Strom- und Telefonnetz, an die Kanalisation und die Wasserversorgung. Auch diese Erschließung kostet Geld. Und an noch etwas sollten Sie denken. Der Garten gehört technisch gesehen zwar nicht zum Hausbau, trotzdem möchten Sie ihn wahrscheinlich nach Ihren Wünschen gestalten. Ob für den Rasen, die Terrasse oder ein Carport – planen Sie auch hierfür Budget ein.

Grundstückskosten variieren je nach Region stark

Bevor der Bau beginnen kann, müssen Sie selbstverständlich ein passendes Grundstück kaufen. Wie viel Sie für Ihren Baugrund ausgeben müssen, hängt von der jeweiligen Region ab. Bauland kostet in den Bundesländern unterschiedlich viel, und ländliche Gebiete sind in der Regel deutlich günstiger als Bauplätze in Innenstadtlage. Als Orientierungshilfe können Sie die Bodenrichtwerte in Ihrer Region zu Rate ziehen. Dort finden Sie grobe Angaben, die Ihnen dabei helfen einzuschätzen, welche Stadt- oder Ortsteile wie viel kosten.

Bevor auf dem Grundstück die Bauarbeiten beginnen, sind oft einige Vorbereitungsarbeiten nötig: Zum Beispiel müssen Zufahrtswege für die Baufahrzeuge gelegt, Baustrom angeschlossen und eventuell Erdarbeiten durchgeführt oder Bäume entfernt werden. Auch das kostet. Planen Sie hierfür bis zu zwei Prozent der Gesamtkosten ein.

Nebenkosten: Steuern, Gebühren und weitere Posten

Sie werden oft unterschätzt, sind tatsächlich aber ein erheblicher Kostenfaktor: die zahlreichen Baunebenkosten. Als Faustregel gilt: Schlagen Sie fünfzehn Prozent der Gesamtkosten für die anfallenden Nebenkosten oben drauf. Dazu zählen Kosten etwa für die Baugenehmigung und den Bauantrag oder verschiedene Gutachten z. B. zur Statik oder die Grundstücksvermessung. Einen erheblichen Anteil macht die Grunderwerbsteuer aus. In der Regel beträgt sie 3,5 Prozent des Grundstückspreises. Etwa ein bis drei Prozent des Kaufpreises werden dann noch einmal für den Notar und den Eintrag ins Grundbuch fällig.

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Auch die Finanzierung verursacht Kosten

Die wenigsten können das Projekt Hausbau mit den eigenen finanziellen Reserven stemmen. Die meisten Bauherren nehmen einen hypothekarisch besicherten Wohnkredit auf, für dessen Abzahlung Zinsen anfallen – was die Gesamtkosten für das Eigenheim nochmal erhöht. Dazu kommen noch verschiedene Gebühren, die typischerweise auf Finanzierungsangebote anfallen, etwa Bearbeitungsgebühren oder möglicherweise Kontoführungsgebühren, wenn Sie während der Bauphase ein Wohnbaukonto verwenden.

Versicherungen: Sinnvoll bei jedem Bauvorhaben

Ein Hausbau verursacht über die reinen Baukosten hinaus also noch einiges mehr an Ausgaben. Ein Posten, an dem Sie trotzdem nicht sparen sollten, sind einige wichtige Versicherungen. Noch bevor Sie anfangen zu bauen, sollten Sie auf jeden Fall eine Bauherrenhaftpflichtversicherung abschließen. Falls auf der Baustelle Schäden entstehen – etwa an den Baustellenfahrzeugen oder den umliegenden Grundstücken – springt diese ein.

Tipp:Richtig geplant, lässt sich auch bei der Immobilienfinanzierung sparen. Deshalb an dieser Stelle 10 Tipps für den Wohnkredit.

Auch über eine Bauleistungsversicherung sollten Sie nachdenken. Sie sichert Sie gegen Schäden ab, die während der Konstruktionsphase am Neubau auftreten könnten, zum Beispiel durch einen Sturm oder Hochwasser. Mindestens diese beiden Versicherungen sollten zur Grundausstattung während der Bauphase gehören. Wenn Sie während der Arbeiten selbst Hand anlegen wollen und dabei Hilfe von Freunden und Verwandten bekommen, sollten Sie auch Ihre Helfer versichern. Das geht mit einer Bauhelferversicherung, die zahlt, falls es beim Bau zu Verletzungen kommen sollte.

Vergleiche nutzen und die passende Finanzierung wählen

Ihr eigenes Haus zu planen und zu bauen ist wahrscheinlich die größte Investition in Ihrem Leben. Umso wichtiger ist es, das Ganze von Beginn an gut zu planen. Die Basis ist dabei die passende Finanzierung. Zunächst steht die Frage im Raum, wie viel Darlehen Sie sich leisten können. Das hängt maßgeblich natürlich davon ab, wie viel Eigenkapital Sie beisteuern können, und wie es generell um Ihre Bonität steht.

Wenn Sie Ihre Wunschsumme ermittelt haben, lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen. Schon wenige Prozentpunkte Unterschied im Zinssatz machen sich bei der Rückzahlung des Darlehens gewaltig bemerkbar, und nicht selten liegen zwischen den einzelnen Angeboten letztendlich mehrere tausend Euro Unterschied. Ein Vergleichsrechner hilft, den Überblick im Angebotsdschungel zu bewahren: Er stellt die Konditionen einzelner Anbieter für Sie einander gegenüber – und Sie können das für Sie passendste Darlehen auswählen.

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