Das Ende des billigen Baugeldes: Wie Kreditnehmer jetzt reagieren sollten

Trotz steigender Immobilienpreise haben sich in den vergangenen Jahren viele Menschen den Traum vom Eigenheim geleistet. Ein Grund dafür waren die extrem niedrigen Bauzinsen. Jetzt zeichnet sich bei Immobilienkrediten allerdings eine Trendwende ab. Die zuletzt sehr niedrigen Bauzinsen steigen wieder spürbar an. Kreditnehmer, die jetzt aktiv werden, können die Folgen aber abfedern.

Der Immobilien-Boom hält an: Laut der Österreichischen Nationalbank (OeNB) stiegen die neu vergebenen Kredite für Wohnbauzwecke an private Haushalte in Österreich 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um stolze 13 Prozent auf 23,61 Milliarden Euro. Allein in den ersten vier Monaten des aktuellen Jahres waren es 8,91 Milliarden Euro – ein Plus von 17,6 Prozent. Grund für den Immobilien-Boom der vergangenen Jahre waren die extrem niedrigen Bauzinsen. Doch damit könnte bald Schluss sein.

Niedrigzinsphase scheint vorbei

Zwar plant die Europäische Zentralbank (EZB) laut aktueller Aussage keine Anhebung des Leitzinssatzes. Experten rechnen dennoch mit Zinserhöhungen – schon allein, um Inflationsrisiken einzudämmen. Und zumindest die Notenbank in den USA hat bereits erste Maßnahmen in Aussicht gestellt. Insgesamt scheint die Niedrigzinsphase an den weltweiten Kapitalmärkten damit vorbei.

Wer einen Immobilienerwerb plant, sollte sich beeilen

Erste Anstiege bei den Bauzinsen hat es bereits gegeben. So haben sich Baukredite mit 15-jähriger Fixzinsbindungen im zweiten Quartal laut dem aktuellen Infina Kredit Index (IKI) im Schnitt um 5 Basispunkte (BP) auf 1,303 Prozent verteuert. Wer sich also in den kommenden Monaten oder Jahren Wohneigentum anschaffen will und dafür einen Baukredit benötigt muss sich auf höhere Zins-Belastungen einstellen. Das gilt gleichermaßen für Kreditnehmer, deren Zinsbindung in den nächsten Jahren ausläuft.

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Mit Forward-Darlehen niedrige Zinsen sichern

Wer davon ausgeht, dass die Zinsen weiter steigen, kann sich die derzeit noch immer sehr günstigen Zinsen über ein so genanntes Forward-Darlehen sichern. Dabei wird – gegen einen kleinen Aufschlag – der momentane Zins für einen bestimmten Zeitraum gesichert. Das Forward-Darlehen bietet eine hohe Planungssicherheit für die Anschlussfinanzierung. Die meisten Anbieter gewähren das Darlehen bis zu 60 Monate vor dem eigentlichen Auszahlungszeitpunkt. Je länger dieser Zeitraum, desto höher allerdings der Zinsaufschlag.

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