Wie spart Österreich?

Die Zinsen auf Kapital sind auf Rekordtiefs gesunken, bald droht der Negativzins und die Inflationsrate frisst unsere Ersparnisse – solche und ähnliche Schlagzeilen haben in den letzten Jahren für Beunruhigung unter österreichischen Sparern gesorgt. In welche Anlagen setzen sie jetzt noch ihr Vertrauen?

Zugegeben: auf Rekordzinsen kann zur Zeit niemand hoffen. Trotzdem spart die Mehrheit der Österreicher – für das Alter, für Notfälle oder um Kapital zu bilden. Die letzte Jahre haben dabei viele verunsichert: nur 17% der Österreicher sind laut einer Studie der GfK überzeugt, dass Sparen in der derzeitigen Wirtschaftslage auf alle Fälle ratsam ist. Mehr als die Hälfte hat sich aber trotzdem vorgenommen, auch im Jahr 2017 zu sparen.

Aber welche Sparformen sind dabei die gefragtesten? Trotz niedriger Zinsen: bessere Alternativen, als das Geld in den heimischen Sparstrumpf zu stecken, gibt es viele.

Sicher Anlegen in die eigenen vier Wände

Am interessantesten ist für die Österreicher eine Investition ins eigene Heim. Ganze 43% sahen darin eine attraktive Anlageform. Die eigene Immobilie als Kapitalanlage sehen viele als Altersvorsorge, bei der, solange man sie selbst nutzt, wohl mit nur einem vernachlässigbaren Wertverlust zu rechnen ist. Knapp dahinter folgt mit 42% der Kauf von Grundstücken – auch darin sehen viele Österreicher ihr Geld sicher investiert.

Damit verbunden ist auch wieder das Interesse am Klassiker Bausparvertrag gestiegen. Der befand sich noch Anfang des letzten Jahres auf einem historischen Tief. Durch das große Vertrauen in Haus- und Grundstückskäufe ist seine Beliebtheit nun wieder angestiegen und das Bausparen für mehr als ein Drittel der Österreicher jetzt wieder eine attraktive Option.

Traditionell versus risikofreudig

Auf den unteren Plätzen gehen die Meinungen auseinander. Jeweils ein Fünftel der Österreicher hält zinsarmes, aber sicheres Sparen auf dem Online-Sparkonto oder dem nun wieder aus dem Beliebtheitstief aufgetauchten Sparbuch für eine gute Sparoption. Weitere 20 Prozent sind experimentierfreudiger, und interessieren sich für eine Anlage in Investmentfonds, für 15 Prozent der Befragten sind Aktien eine interessante Option. Beide Bereiche haben im Vergleich zum Vorjahr 2016 ordentlich zugelegt.
Ungefähr gleich beliebt bei den Österreichern sind Geldanlagen in Lebensversicherungen, in private Altersvorsorgen und die Pensionsvorsorge mit staatlicher Prämie: Jeweils um die 14 Prozent der Befragten fanden diese Anlageformen interessant.

Sparen in Zeiten von Niedrigzinsen: gut informiert sein lohnt sich

Auch in Zeiten von Niedrigzinsen lohnt es sich nach Ansicht der meisten Österreicher also, Geld beiseite zu legen. Dabei vertrauen die meisten noch auf sichere Anlagen wie das eigene Haus. Dass das Vertrauen der Österreicher in Anlageformen generell wieder zugenommen hat, zeigt sich nicht nur an dem Anstieg des Interesses in Fonds und Aktien. Auch der Anteil der „Zuhause-Sparer“ ist 2017 wieder zurück gegangen – nachdem er seit Jahren kontinuierlich gestiegen war.

Generell gilt: höchstwahrscheinlich gibt es auch für Sie attraktivere Optionen, als die Bargeldaufbewahrung zu Hause. Egal, ob sie eher risikofreudig sind, oder ihr Geld gerne sicher angelegt wissen – wichtig ist, gut und aktuell informiert zu sein. So finden Sie garantiert die Anlageform, die jetzt am besten zu Ihnen passt.