Bankenmonitor: Spesen 2020 deutlich gestiegen

Die Bankspesen sind bei vielen Banken in Österreich zuletzt stark angestiegen. Das stellt die Arbeiterkammer in ihrem aktuellen Bankenmonitor fest. Von den untersuchten Banken erhöhte jede zweite 2020 die Gebühren.

Der Bankenmonitor der Arbeiterkammer ist zwar nicht besonders breit angelegt – untersucht wurden lediglich zwölf verschiedene Banken, die in Wien tätig sind –, doch er zeichnet ein realistisches Bild von der Gebührenentwicklung der vergangenen Monate. Unter anderem die Erste Bank, Bank Austria und ING wurden untersucht. Verglichen wurden die Gebühren für 53 verschiedene Dienstleistungen (Sparkonten, Wertpapiere, Zahlungsverkehr usw.) zwischen November / Dezember 2019 und Dezember 2020 / Jänner 2021.

Spesenerhöhungen und neue Gebühren

Immerhin sechs der zwölf Banken haben ihre Spesen im vergangenen Jahr erhöht. Eine davon hat sogar gänzlich neue Gebühren eingeführt. Das waren:

  • Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien: Der Spitzenreiter bei den Erhöhungen. Insgesamt passte die Bank 15 verschiedene Gebühren bei den untersuchten Dienstleistungen an. Durchschnittlich gingen die Spesen um fast 20 Prozent rauf.
  • Bank Direkt: Moderat erhöht hat hingegen die Bank Direkt. Die acht angepassten Gebühren wurden lediglich um etwas über 1 Prozent erhöht.
  • Bank Austria: Die Bank Austria hat sieben Kostenpunkte erhöht, im Durchschnitt um fast 20 Prozent.
  • Erste Bank: Auch die Erste Bank hat siebenmal erhöht, allerdings durchschnittlich nur um 4,5 Prozent.
  • BAWAG P.S.K.: Hier gab es bei fünf Gebühren eine Steigerung von knapp 18 Prozent.
  • easybank: Die easybank hat zwei Spesen erhöht, um ca. 7 Prozent.

Die Arbeiterkammer konnte bei fünf Banken unveränderte Konditionen feststellen. Bei den Instituten gab es weder Teuerungen noch Kostensenkungen. Das war der Fall bei HYPO NOE, Generali Bank, ING, Santander Consumer und WSK Bank.

Kredite und Schalterdienste als Preistreiber

Insbesondere Dienstleistungen in den Filialen am Bankschalter wurden im vergangenen Jahr verteuert. Ein Beispiel: Wenn Sie am Schalter der BAWAG P.S.K. eine Einzahlung auf ein fremdes Girokonto vornehmen möchten, kostet das jetzt 9,90 Euro. Auch Gebühren, die im Kreditgeschäft anfallen, wurden besonders stark erhöht. Die Stundung eines bestehenden Kredits lässt sich etwa die Erste Bank mit 250 Euro fürstlich entlohnen. 2019 fielen dafür lediglich 116 Euro an.

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