So gehen Sie gegen falsche Kreditkartenabbuchungen vor

Bei der Kontrolle Ihrer Kreditkartenabrechnung fallen Ihnen Umsätze auf, die so nicht stimmen können? Zum Glück sind Sie falschen Abrechnungen nicht einfach so ausgeliefert.

Wenn Sie auf der Abrechnung Ihrer Kreditkarte fehlerhafte Buchungen entdecken, ist der Schock erst einmal groß. Doch so ärgerlich eine falsche Belastung auch ist, in den meisten Fällen bekommen Sie Ihr Geld zurück.

Nicht-autorisierte Zahlungen lassen sich zurückbuchen

Trotz des verständlichen Ärgers: Wenn Sie einen Fehler auf Ihrer Abrechnung bemerkt haben, ist das kein Grund zur Panik. Die Kreditkarte gilt nicht zuletzt deshalb als sicheres Zahlungsmittel, weil Sie falsche Abbuchungen stornieren können.

Um sicher zu gehen, dass Sie Ihr Geld zurückerhalten, sollten Sie den Fehler so früh wie möglich melden. Je nach Bank gelten unterschiedliche Fristen, innerhalb derer Sie einen Umsatz reklamieren können – teilweise ist dies bis zu einem Jahr nachträglich möglich. In der Regel wird Ihnen der entsprechende Betrag innerhalb weniger Wochen wieder gutgeschrieben.

Was fällt unter widerrechtliche Abbuchungen?

Es ist normal, wenn Sie einen Posten auf Ihrer Kreditkartenabrechnung nicht sofort zuordnen können. Zwischen der Kartenzahlung und der Abrechnung liegt oft einige Zeit, und manche Zahlungen geraten in Vergessenheit. Können Sie sich aber trotz sorgfältigem Nachdenken an einen bestimmten Umsatz nicht erinnern oder fällt die Höhe anders aus als gedacht, liegt wohl eine widerrechtliche Abbuchung vor. Eine widerrechtliche Abbuchung ist eine Zahlung, die Sie selbst so nicht getätigt haben.

Zu widerrechtlichen Abbuchungen zählt, wenn:
  • Ihnen Geld doppelt (oder mehrfach) abgebucht wurde,
  • ein Betrag in falscher Höhe abgebucht wurde,
  • Ihre Karte belastet wurde, obwohl die Ware oder Dienstleistung nie bei Ihnen eingegangen ist,
  • ein Umsatz gebucht wurde, den Sie nicht selbst getätigt haben.

Im letzten Fall liegt höchstwahrscheinlich ein Kreditkartenbetrug vor.

Handelt es sich um eine Abbuchung für eine Ware oder Dienstleistung, die Sie nicht erhalten haben, sollten Sie zunächst versuchen, das Problem mit dem Händler zu klären. Stornieren Sie die Zahlung erst, wenn das erfolglos bleibt.

Kreditkartenabrechnungen sofort kontrollieren

Als Bankkunde sind Sie verpflichtet, Ihre Abrechnungen regelmäßig zu kontrollieren und Fehler unverzüglich zu melden. Das ist Teil Ihrer Sorgfaltspflicht. Vernachlässigen Sie diese, haftet der Kartenherausgeber nicht für Kosten durch Betrugsfälle. Überprüfen Sie Ihre – meist monatliche – Kreditkartenabrechnung also sofort, damit Sie Ihr Geld möglichst schnell und unkompliziert zurückerhalten.

Tipp:Ihre Kreditkartenumsätze können Sie meist auch online einsehen. So behalten Sie stets den Überblick über gebuchte Zahlungen. Viele Banken benachrichtigen Sie auch per App in Echtzeit über jeden vorgemerkten Umsatz.

So stornieren Sie eine Abbuchung

Glücklicherweise lassen sich falsche Abbuchungen auf der Kreditkarte in der Regel leicht stornieren. Dazu müssen Sie bei den meisten Banken ein Stornierungsformular ausfüllen, das Sie in der Filiale oder auch online erhalten.

In dem Formular geben Sie an, um welche Art der widerrechtlichen Buchung es sich handelt. Falls Probleme mit nicht gelieferter Ware oder Dienstleistung bestehen, müssen Sie Ihre erfolglose Kommunikation in der Regel dem Anbieter belegen. Liegt ein Kreditkartenbetrug vor, müssen Sie außerdem mitteilen, wie und wo Sie die Karte und PIN aufbewahrt und eingesetzt haben.

Nach dem Eingang Ihrer Reklamation wird sich Ihre Bank binnen weniger Werktage bei Ihnen melden und Sie über den Bearbeitungsstand, die Dauer und eventuelle weitere Schritte informieren. In den meisten Fällen sollte Ihnen der falsch abgebuchte Betrag innerhalb von sechs Wochen wieder gutgeschrieben werden.

Muss die Kreditkarte gesperrt werden?

Ob die Kreditkarte im Fall eines falschen Umsatzes gesperrt werden muss, kommt ganz auf die Art der widerrechtlichen Buchung an. Ist Ihnen die Zahlung gänzlich unbekannt und besteht ein Verdacht auf Kreditkartenbetrug, sollten Sie die Karte in jedem Fall sperren und Ihre Bank über den Vorfall informieren, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Auch eine Anzeige sollten Sie in Erwägung ziehen. Wenn Ihre Karte abhanden gekommen ist, sind Sie gemäß Ihrer Sorgfaltspflicht ebenfalls dazu verpflichtet, sie sofort sperren zu lassen.

Wurde eine von Ihnen getätigte Zahlung doppelt oder in falscher Höhe abgebucht, können Sie den Umsatz zunächst auch nur stornieren. Schließlich kann es sich schlicht um einen Fehler handeln. Beobachten Sie aber in Zukunft Ihre Abrechnung genau. Bemerken Sie einen erneuten ähnlichen Vorfall, sperren Sie vorsichtshalber die Karte und kontaktieren Sie Ihre Bank.