Weihnachtsgeld: Holen Sie das Beste raus

Viele Arbeitnehmer können sich auch dieses Jahr über Weihnachtsgeld freuen. Dank der Sonderzahlung sieht der Dezember für viele Österreicher finanziell erfreulicher aus als andere Monate. Doch das zusätzliche Geld gleich komplett in Geschenke und Weihnachtsvorbereitungen stecken? Es gibt sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten.

Viele Arbeitnehmer haben auch dieses Jahr zur Weihnachtszeit das sogenannte 13. Gehalt bezogen. Wer die Sonderzahlung erhält, kann sich freuen, denn einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es nicht: Insbesondere privat Angestellte erhalten oft kein Weihnachtsgeld. Wenn Sie sich dieses Jahr aber über ein Extra-Gehalt im Dezember freuen konnten, haben Sie vielleicht schon darüber nachgedacht, wie Sie das zusätzliche Geld nutzen möchten.

Den freien Betrag im allgemeinen Vorweihnachtstrubel auszugeben, klingt zwar verlockend. Wer klug wirtschaften möchte, sollte allerdings sinnvollere Wege suchen, den weihnachtlichen Bonus nachhaltig zu investieren.

Oberste Priorität: Schulden abbezahlen

Wenn Sie Schulden jeglicher Art abzubezahlen haben, ist dieser leicht gefunden: Sicherlich die sinnvollste Verwendung einer Sonderzahlung wie das Weihnachtsgeld ist, einen teuren Kredit abzubezahlen. Kredite sind meist hoch verzinst. Sie so schnell wie möglich loszuwerden, spart also langfristig eine Menge Geld. Noch dazu können Sie sich über das schöne Gefühl freuen, kurz vor Weihnachten Ihre finanziellen Verpflichtungen gemindert oder sogar ganz zurück gezahlt zu haben, und mit gutem Gewissen ins neue Jahr starten.

Tipp:Achten Sie bei der Sondertilgung von laufenden Krediten darauf, ob dies kostenfrei möglich ist. Falls Sie für eine außerplanmäßige Rückzahlung hohe Gebühren zahlen müssen, ist es sinnvoller, darauf zu verzichten und das Geld für die regelmäßig anfallenden Ratenzahlungen bereit zu halten.

Flexible Rücklagen bilden

Wenn Sie zu den Personen gehören, die sich Sparen auf die Liste der guten Vorsätze fürs nächste Jahr geschrieben haben, warten Sie nicht auf den ersten Jänner, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Experten raten dazu, mindestens zwei, besser sogar drei Nettogehälter als griffbereite Reserve zur Verfügung zu halten. So sind Sie für unvorhergesehene Ausgaben wie eine größere Autoreparatur gerüstet und müssen im Ernstfall nicht Ihr Konto überziehen. Gerade wenn Sie noch nicht über solch einen Notfallpuffer verfügen, bietet sich eine Sonderzahlung wie das Weihnachtsgeld dafür an, einen solchen aufzubauen.

Auf eine Notfallreserve sollten Sie immer Zugriff haben. Sie sollte daher frei verfügbar und nicht langfristig angelegt sein. Entweder Sie lagern den Notgroschen direkt auf dem Girokonto, oder Sie zahlen das Geld auf ein separates Sparkonto oder Tagesgeldkonto ein. Auf die gibt es derzeit zwar kaum Zinsen. In diesem Fall spielt die Frage nach Rendite jedoch auch eine untergeordnete Rolle: Wichtiger ist es, dass Sie jederzeit flexibel auf das Geld zugreifen können.

Die Sonderzahlung als Anreiz zum Sparen

Wenn Sie kein Darlehen abbezahlen müssen und bereits über ausreichende Notrücklagen verfügen, gibt es dennoch sinnvolle Möglichkeiten, Ihr Weihnachtsgeld zu nutzen. Sicher möchten Sie Familie und Freunden oder auch sich selbst den ein oder anderen Wunsch erfüllen. Daneben können Sie zusätzliches Budget aber auch langfristig investieren, z.B. in Festgeld oder Alternativem wie Aktien, Fonds oder ETFs. Diese Alternativen sind zwar renditestärker, aber auch riskanter. Mit einer breiten Streuung der Anlage lässt sich das Risiko jedoch begrenzen.

Dabei spielt die Höhe Ihres Bonus natürlich eine Rolle. Möchten Sie nur eine einmalige Investition tätigen, lohnt sich das meist erst bei höheren Beträgen – um die 5000 Euro, so raten Experten, ansonsten lohnen sich die im Verhältnis zur Rendite anfallenden Anlegegebühren nicht. Das geht wahrscheinlich nur, wenn Sie neben dem Weihnachtsbonus noch weiteres Geld zur Verfügung haben.

Auch wenn Sie nicht auf einmal eine große Summe aufbringen möchten, können Sie dennoch langfristig anlegen. Eine sinnvolle Möglichkeit kann es sein, den Weihnachtsbonus als Basis beispielsweise für einen Fondsparplan oder einen ETF-Sparplan zu nutzen. Im Laufe des Jahres können Sie in diesen dann regelmäßig weiter einzahlen, je nach Budget in kleineren oder größeren Raten. So legen Sie mit dem Weihnachtsgeld von diesem Jahr den Grundstock für einen langfristigen Vermögensaufbau, über den Sie sich auch in Zukunft noch freuen können.